Da ich selbst von einer leichten Schizophrenie betroffen bin, möchte ich in diesem Beitrag die Symptome der schizophrenen Erkrankung schildern und wissenschaftlich sprechen. Bin ich selbst schizophren oder weißt einer meiner Familienangehörigen schizophrene Symptome auf? Damit wollen wir uns in diesem Artikel ausführlich beschäftigen. Außerdem schauen wir uns an, wie die Schizophrenie behandelt wird und welche Ursachen sie hat. Im Anschluss habe ich noch eine sehr interessante Doku über die Schizophrenie, in der Betroffene schildern, wie sie ihren Alltag meistern.
Doch was ist eine Schizophrenie? Viele Psychiater sprechen auch von "dem Krebs der Gedanken", wenn es um schizophrene Symptome und um eine Schizophrenie geht. Sie kann nicht wirklich geheilt werden, wie Borderline, Narzissmus oder gar Depressionen. Das hört sich im ersten Moment erstmal schlimm an. Noch vor einigen Jahrzehnten gab es keine Medikamente für diese Erkrankung. Wir werden aber im späteren Verlauf noch darauf eingehen, dass es gerade in der heutigen Zeit sehr gute Medikamente gegen die Schizophrenie gibt, die die Symptome stark einschränken bis völlig auflösen können - solange man diese regelmäßig und das heißt meistens "für Immer" einnimmt. Leider haben diese Medikamente oft Nebenwirkungen, weshalb eine langfristige Betreuung durch einen guten Psychiater meistens von Nöten ist. Ich persönlich habe das Glück, nur ein Medikament, das Cariprazin (Reagila) nehmen zu müssen, welches sehr geringe Nebenwirkungen auf mich hat und dazu beiträgt, dass mein Antrieb im Alltag gesteigert ist.
Doch nun einmal Butter bei die Fische: Was ist Schizophrenie? Zunächst einmal: Weltweit erleidet etwa ein Prozent der Bevölkerung mindestens einmal im Leben eine schizophrene Psychose.
Nachdem, was in Büchern steht, was ich selbst bei mir und anderen Beobachtet habe ist, dass die Schizophrenie dadurch gekennzeichnet ist, dass man fundamentale Störungen im Denken, der Wahrnehmung und des Erlebens verbucht, die bis zum Verlust der Realität hin reichen können. Wir nehmen Dinge wahr, die gar nicht da sind, fühlen uns verfolgt und glauben im Wahn an etwas, was gar nicht stimmt. Außerdem kann es sein, dass man verflachte Affekte zeigt, wenn man schizophren ist.
Bei mir persönlich war es so, dass ich daran geglaubt habe, an einer tödlichen Krankheit zu leiden, durch die ich nicht mehr einschlafen kann und wenn ich doch schlafe, nie wieder aufwache. Dadurch konnte ich nur mit starken Beruhigungsmitteln, nämlich Tavor einschlafen und habe sogar geträumt, dass ich wach sei und sterben muss.
Die Krankheit Schizophrenie ist eine Stoffwechselstörung des Gehirns, bei der bestimmte Botenstoffe vermehrt und andere wiederum vermindert vorkommen. Zum Beispiel wird das Hormon Dopamin bei der Schizophrenie vermehrt ausgeschüttet, was zu Wahn-Vorstellungen führen kann.
Erstmals tritt die Erkrankung meistens zwischen der Pubertät und dem 30. Lebensjahr auf. Die genauen Ursachen sind noch nicht genau geklärt: Man vermutet ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, beispielsweise eine genetische Veranlagung, Störungen der Gehirnentwicklung während oder nach der Geburt und/oder belastende Ereignisse im Leben der Betroffenen.
Die Weltweit erleidet etwa ein Prozent der Bevölkerung mindestens einmal im Leben eine schizophrene Psychose.
Folgender Test mit Symptomen stammt aus dem ICD 10
Die Symptome der Schizophrenie können in Positiv- und Negativsymptome eingeteilt werden.
Die wichtigsten psychopathologischen Positiv-Symptome sind:
Wahnwahrnehmung
Kontrollwahn
Beeinflussungswahn oder das Gefühl des Gemachten
Akustische Halluzinationen: Stimmen, die in der dritten Person den Patienten kommentieren oder über ihn sprechen (die häufigste Halluzination bei Schizophrenie)
Optische Halluzinationen: (bei mir persönlich waren plötzlich alle Autos kupfer-farbend und ich habe an der Wand Flammen gesehen)
Halluzinationen, die andere Sinne betreffen: Tasten, Schmecken und Riechen (eher selten bei Schizophren Symptomen)
Denkstörungen (Gedanken können schwer geordnet werden und es werden willkürliche Zusammenhänge hergestellt, Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung, Gedankenentzug, Gedankenausbreitung)
Die wichtigsten psychopathologischen Negativ-Symptome sind:
Antriebslosigkeit
gewollter sozialer Rückzug
Müdigkeit
innere Leere
Fehlen der Anzeichen von Emotionen
Zusätzlich zu den Positiv- und Negativ-Symptomen gibt es noch kognitive Störungen wie z. B. Denkstörungen oder Ich-Störungen wie z. B. Gedankenentzug oder -Eingebung. Diese können aber auch auf andere psychische Erkrankungen hindeuten.
Symptome und Anzeichen zugetroffen? Wenn du den Verdacht hast, dass eine Schizophrenie bei dir, einem Freund oder einem Familienangehörigen vorliegt, sollten immer Mediziner/innen zu Rate gezogen werden, die durch unterschiedliche Diagnoseverfahren die vorliegende Erkrankung feststellen und die richtige Therapie einleiten können. Mediziner/innen können eine Psychose und die Schizophrenie in Zusammenarbeit mit Betroffenen und deren Familie durch ausführliche Gespräche diagnostizieren. Zudem werden medizinische Untersuchungen wie EKG und EEG durchgeführt, um Körperliche Ursachen, wie zum Beispiel einen Hirntumor ausschließen zu können.
Die Schizophrenie wird meistens medikamentös und mit einem begleitendem sozialen Training behandelt. Verhaltenstherapien und andere Psychotherapien kommen eher selten zum Einsatz. Die Gruppe der am häufigsten eingesetzten Medikamente heißt Antipsychotika, welche in Typische und Atypische Antipsychotika eingeteilt werden. Meistens werden Antipsychotika der neusten Generation, nämlich die atypischen Antipsychotika eingesetzt. Diese Wirkstoffe werden entweder täglich als Tabletten eingenommen oder einmal im Monat als Injektion verabreicht. Ohne Behandlung mit diesen Neuroleptika erleiden etwa 85 Prozent der Menschen mit Schizophrenie einen Rückfall. Mit entsprechenden Medikamenten liegt der Anteil der rückfälligen Patient/innen nur bei 15 Prozent.
Hier findet ihr noch eine sehr interessante Doku über die Schizophrenie und wie sie die Leben der Menschen beeinflussen kann. Ich persönlich danke Gott, dass es mir selbst nicht so schlimm, wie den meisten mit Schizophren Symptomen geht und, dass ich meinen persönlichen Weg gefunden habe und gehe.
Wie sind eure Erfahrungen mit der Schizophrenie oder mit der Schizophrenen Erkrankung eines Angehörigen? Schreibt eure Erfahrungen und Berichte unter diesen Beitrag, damit wir ein kleines Forum eröffnen können.
