Narzisstische Eltern: 5 Tipps, wenn Mutter oder Vater sehr egoistisch sind

Unsere Eltern bedeuten in frühester Kindheit für uns die Welt. So kann es sehr schnell passieren, dass man erst sehr spät bemerkt, dass mit der Mutter oder dem Vater etwas nicht stimmt. Narzisstische Eltern können uns Kinder massiv schädigen, sodass wir im späteren Lebensverlauf noch starke Probleme im Leben (mit uns selbst und in Beziehungen) haben können.

Gerade, was wir in den ersten 7 Lebensjahren mitbekommen haben, kann uns heute maßgeblich steuern, wenn wir es nicht verarbeitet haben. Aus diesem Grund ist es ratsam, mit einem Coach, Heilpraktiker oder Psychiater aufzuarbeiten, was mit narzisstischen Eltern (Mutter und Vater) erlebt wurde.

Was sind narzisstische Eltern?

Wenn Mutter oder Vater narzisstisch veranlagt sind, zeigt sich das vor allem durch eine starke selbstverliebte, schon libidinöse Ich-Bezogenheit. Anders als Perfektionisten kreisen Narzissten nicht ängstlich um sich selbst, sondern selbst-verherrlichend. Sie haben die Gabe, andere Menschen für ihre Absichten zu gewinnen und so zu manipulieren, dass es oft nicht als eine Manipulation wahrgenommen wird. Deshalb haben die Kinder von einem narzisstischen Vater oder Mutter oft das Gefühl, selbst etwas falsch gemacht zu haben, doch das ist meistens nicht so.

Hier findet ihr mehr Anzeichen und Symptome aus der narzisstischen Praxis.

Narzisstische Mutter, oder doch...

Deutlich mehr Männer leiden unter Narzissmus. Frauen hingegen leiden mehr unter einer Borderline Persönlichkeitsstörung. Wenn man also den Verdacht hat, eine narzisstische Mutter zu haben, sollte man sich die Kriterien für Narzissmus aber auch die für Borderline genau anschauen. Dazu gibt es zahlreiche wissenschaftliche Tests, wie den ICD10 Test, der international anerkannt ist. Hier findest du Anzeichen für Narzissmus und hier Symptome für Borderline. Eine richtige Diagnose kann jedoch nur durch langfristige Beobachtung durch einen Psychiater in einer Psychotherapie erfolgen.

5 Tipps bei einer narzisstischen Mutter oder einem narzisstischen Vater

1. Schaue dir dir Narzissmus Kriterien immer wieder an und verstehe deine Eltern

Als erstes ist es natürlich sehr hilfreich, die psychische Krankheit zu erforschen und zu verstehen, an der der eigene Vater oder die Mutter erkrankt ist. Es handelt sich um eine Persönlichkeitsstörung, die teils genetisch veranlagt ist aber auch durch Erlebnisse aus der Kindheit hervorgerufen wurde.

Anzeichen und Symptome in der Praxis: https://rockstar-selbstbewusstsein.de/narzissmus-test/

Fragen mit Symptomen und Anzeichen https://rockstar-selbstbewusstsein.de/narzissmus-test-fragen-kriterien/

Fühle dich mal wirklich in deine Mutter oder Vater hinein. Beobachte sein/ihr Verhalten, analysiere es und ziehe Schlüsse draus. 

Zb. "Meine Mutter will, dass ich Bestleistungen vollbringe, um gut vor ihren Arbeitskollegen dastehen zu können. Oder Mein Vater brauchst diese berufliche Anerkennung extrem und wird deshalb schnell wütend, wenn ein leicht abwertende Bemerkung über seinen Posten abgegeben wird."

Immer wieder erkennen, durchdenken und verstehen lernen.

2. Vergangenheit Revue passieren lassen

Wenn unsere Eltern narzisstisch veranlagt sind, wird man oft in der Kindheit darauf programmiert, nicht zu hinterfragen, einfach zu gehorchen und ein schönes Bild nach außen darzustellen.

Deshalb kann es schnell passieren, dass wir unsere gesamte Kindheit Revue passieren lassen müssen, um zu verstehen, was passiert ist. Dabei können natürlich starke Emotionen des Schmerzes auftreten und die ein oder andere Träne fließen.

Für diesen Prozess kann man sich ruhig einige Wochen Zeit lassen. Nehmen wir an, dass wir 35 Jahre alt sind und nun bemerken, dass der Vater eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat. Dann ist klar, dass man das nicht von heute auf morgen bearbeiten kann, denn man hat 35 Jahre daran geglaubt, dass das Verhalten des Vaters mehr oder weniger "normal" sei.

3. Vergebung üben

Falls wir wirklich diagnostizierte narzisstische Eltern haben heißt das, dass der Vater oder die Mutter eine psychische Krankheit hat. Das bedeutet, diese Menschen haben aufgrund ihrer Krankheit (und der ausgebliebenen Psychotherapie) spezielle Bedürfnisse, die andere Menschen nicht haben. Sie sehnen sich zum Beispiel extrem nach Bewunderung und brauchen ständig diese Bestätigung von außen. Narzissmus ist eine psychische Störung, die nichts damit zutun hat, dass die Betroffenen schlechte Menschen seien, sondern extrem anders ticken. Daher sollte man als Sohn oder Tochter von narzisstischen Eltern Vergebung üben. Alles andere tut unserer Seele nicht gut, da die negativen Gefühle gegenüber anderen uns selbst am meisten schaden. Wer anderen nicht verzeihen kann, schadet vor allem einer Person: Sich selbst.

Warum können wir einer narzisstischen Mutter oder einem narzisstischen Vater nicht verzeihen? Weil wir unbewusst glauben, dass wir den Menschen damit schaden, doch das ist absolut nicht so. Das einzige, was einem Menschen schaden kann, sind seine eigenen negativen Gedanken und Gefühle oder das Karma, das durch negative Handlungen entsteht. Wenn man narzisstischen Eltern nicht verzeiht, bleibt man in einer emotionalen Endlosschleife gefangen und hält so den Schmerz am Leben. Das wollen wir natürlich nicht. Lass los und erkenne: Meine Mutter oder mein Vater konnten nicht anders handeln, denn sie sind/waren psychisch krank!

Es gibt viele Möglichkeiten, wie man Vergebung üben kann!

Schreibe es dir zum Beispiel von der Seele. Nimm dir zum Beispiel Zeit und Ruhe und beschreibe eine Situation auf einen Zettel, die für Dich schmerzlich und verletzend war. Schreibe genau auf, was geschah, was in Dir vorging und wie Du nun empfindest. Schreibe alles auf und nimm kein Blatt vor den Mund. Nachdem du alles aufgeschrieben hast, werfe diesen Zettel fort, oder verbrenne ihn. Dieses symbolische Vernichtung kann eine Befreiende Wirkung haben.

Dann kann es natürlich auch sehr hilfreich sein, wenn du täglich Dankbarkeit dafür übst, was in deiner Kindheit gut gelaufen ist, wofür du dankbar sein kannst. Schreibe jeden Tag 10-20 Dinge auf und fühle die Dankbarkeit. Auf diese Weise wirst du deinen Fokus ändern und deine Wahrnehmung und deine Gefühle zu deinen Eltern wird sich komplett verändern.

4. Nicht zu streng zu sich selbst sein

Im gesamten Schulsystem lernen wir nichts über Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung. Deshalb ist es verständlich, dass viele von uns auf narzisstisches Verhalten der Eltern und anderer Personen reinfallen. Nur die wenigsten Menschen haben das Wissen oder das starke Selbstbewusstsein, um zu erkennen, dass mit der Mutter oder dem Vater etwas nicht stimmen muss.

Sei deshalb nicht zu streng mit dir selbst und verurteile dich nicht dafür, dass du doch hättest früher erkennen müssen, dass du von deinen eigenen Eltern manipuliert wirst.

5. Mit anderen austauschen

Gerade in der Anfangszeit kann es sehr hilfreich sein, sich mit anderen Betroffenen, einem guten Freund oder mit einem Psychiater, Heilpraktiker oder Coach auszutauschen. Auch eine Selbsthilfegruppe kann sehr hilfreich sein und die ein oder andere Freundschaft kann dort geschlossen werden.

6. Eltern (Mutter und Vater) grenzen setzen

Ein narzisstischer Vater oder eine narzisstische Mutter werden immer wieder versuchen, Grenzen zu testen und uns wieder zu manipulieren. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, den Eltern Grenzen zu setzen, wenn diese wieder eine Grenze überschreiten. Eine Grenze könnte zum Beispiel sein

  • wenn die Eltern etwas wissen wollen, was sie nicht wissen sollen.
  • etwas verlangen, was man nicht machen will
  • etwas zu uns sagen, was sie nicht zu uns sagen sollen
  • narzisstische Wut und Gewalt

Wenn das nicht klappt, sollte man (vorübergehend) den Kontakt abbrechen.

7. Positives Denken und Persönlichkeitsentwicklung

Natürlich dürfen wir nie den Glauben verlieren, dass wir uns ein glückliches, erfülltes Leben aufbauen können. In Kindheit und Jugend haben wir vielleicht gelernt, auf unsere Fehler zu schauen und immer perfekt zu sein. Das muss aber nicht für immer so bleiben. Wir können damit anfangen, auf unsere Gedanken und Gefühle zu achten (Achtsamkeit) und diese zum positiven zu verändern. Wir können damit anfangen, unsere Stärken, Werte und Wünsche im Leben zu erkennen und darauf hinzuarbeiten. Vielleicht hat man von der Mutter oder dem Vater gelernt, dass Geld und Ansehen das wichtigste sei. Nun bringt man sich selbst bei, dass es im Leben darum geht, glücklich, selbstbewusst und erfüllt zu sein und beruflich das macht, wozu man sich berufen fühlt.