Escitalopram - Wie es sich das Medikament gegen Depressionen und Angst auf unser Gehirn auswirkt - Nebenwirkungen

Depressionen hat man nicht, wenn man vielleicht unglücklich im Leben oder sich etwas depressiv fühlt. Depression beschreibt eine schwere Psychische Erkrankung mit 9 eindeutigen Symptomen und Anzeichen. Während und nach der Therapie einer Depression oder anderen affektiven psychischen Erkrankung werden oft Antidepressiva wie Escitalopram verabreicht.  In diesem Artikel schauen wir uns einmal an, welche Wirkung Escitalopram auf unser Gehirn und unsere Psyche hat.

Wie wirkt Ecitalopram?

Escitalopram ist ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), der zur Eindämmung von Ängsten und Depressionen eingesetzt wird. Escitalopram wirkt, indem es die Wiederaufnahme von Serotonin, einem Neurotransmitter, hemmt. Dadurch bleibt das Serotonin im Synaptischen Spalt verfügbar (serotonergen Neurotransmission), was die Stimmung und Emotionen positiv beeinflusst. Diese erhöhte Verfügbarkeit von Serotonin durch das Escitaloprame trägt dazu bei, depressive Symptome und Angstgefühle zu reduzieren.

Die Wirkung von Escitalopram setzt normalerweise nach einigen Wochen (spätestens nach 6 bis 8 Wochen) der Einnahme ein, da es eine gewisse Zeit benötigt, bis sich der Serotonin-Spiegel im Gehirn stabilisiert.

Dosierung von Escitalopram

Die übliche Dosis bei der Behandlung von Episoden einer Depression, der Zwangsstörung und einer Angststörung, wie der sozialen Phobie oder der generalisierten Angststörung, beträgt 10 mg Escitalopram pro Tag. Die Dosis wird bei individuellen Fällen auf 20 mg erhöht.

Nebenwirkungen von Escitalopram

Nebenwirkungen bei Ecitalopram treten vor allem in den ersten Wochen nach Einsetzen des Medikaments ein.

  1. Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, Magenbeschwerden.
  2. Kopfschmerzen: Besonders zu Beginn der Behandlung.
  3. Schwindel oder Benommenheit: Dies kann vor allem in den ersten Wochen der Einnahme auftreten.
  4. Schlafstörungen: Einschlaf- oder Durchschlafprobleme, ungewöhnliche Träume.
  5. Müdigkeit oder Erschöpfung: Allgemeines Gefühl der Abgeschlagenheit.
  6. Mundtrockenheit: Trockene Schleimhäute im Mund.
  7. Sexuelle Funktionsstörungen: Verminderte Libido, Erektionsstörungen oder verzögerte Ejakulation bei Männern, Orgasmusstörungen bei Frauen.
  8. Appetitveränderungen: Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme.
  9. Schwitzen: Erhöhtes Schwitzen, besonders bei Stress oder in der Nacht.
  10. Anspannung und Nervosität: Gefühl innerer Unruhe oder Angst.

Seltener können auch schwerwiegendere Nebenwirkungen auftreten, wie zum Beispiel:

  • Allergische Reaktionen: Hautausschlag, Juckreiz, Schwellungen.
  • Serotonin-Syndrom: Ein potenziell gefährlicher Zustand mit Symptomen wie Fieber, erhöhter Herzfrequenz, Verwirrung, Muskelzucken oder Krampfanfällen (vor allem bei der Kombination mit anderen serotonergen Medikamenten).
  • Hyponatriämie: Niedriger Natriumspiegel im Blut, besonders bei älteren Patienten.

Falls schwerwiegende oder ungewöhnliche Nebenwirkungen auftreten, sollte man unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Gewichtszunahme ist bei Escitalopram eher selten.

Hier sind Gründe dafür

Escitaloprame ist ein SSRI (Selektiver Wiederaufnahmehemmer)

  • Escitalopram wirkt sehr spezifisch auf das Serotonin-Transportsystem im Gehirn. Es hemmt die Wiederaufnahme von Serotonin in die Nervenzellen, was die Serotonin-Konzentration im synaptischen Spalt erhöht. Dies verbessert die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen und trägt zur Stimmungsaufhellung und Linderung von Angstzuständen bei.
  • Durch seine selektive Wirkung hat Escitalopram weniger Einfluss auf andere Neurotransmitter wie Noradrenalin oder Dopamin. Das trägt dazu bei, dass es weniger unerwünschte Wirkungen hat, die häufig bei anderen Antidepressiva auftreten, die weniger spezifisch wirken.

Geringe Affinität zu anderen Rezeptoren

  • Escitalopram hat eine sehr geringe Affinität zu anderen Rezeptoren, wie z.B. Histamin-, Acetylcholin- oder adrenergen Rezeptoren. Diese Rezeptoren sind oft für viele der unerwünschten Nebenwirkungen verantwortlich, die mit anderen Antidepressiva in Verbindung gebracht werden, wie z.B. Gewichtszunahme, Sedierung, Mundtrockenheit oder orthostatische Hypotonie.
  • Die geringe Affinität zu diesen Rezeptoren bedeutet, dass Escitalopram im Vergleich zu anderen Antidepressiva ein geringeres Risiko für solche Nebenwirkungen hat.

Reine Form von Citalopram

  • Escitalopram ist das S-Enantiomer (die aktive Hälfte) von Citalopram, einem älteren Antidepressivum. Es hat sich gezeigt, dass das S-Enantiomer die therapeutische Wirkung trägt, während das R-Enantiomer von Citalopram möglicherweise weniger wirksam ist oder sogar zu Nebenwirkungen beitragen kann.
  • Durch die Verwendung von nur der wirksamen Hälfte des Moleküls wird die Dosis reduziert, die für die gleiche antidepressive Wirkung erforderlich ist, was wiederum das Nebenwirkungsprofil verbessert.

Weniger Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

  • Escitalopram wird hauptsächlich durch das Cytochrom-P450-Enzymsystem in der Leber metabolisiert, insbesondere durch das Enzym CYP2C19. Es hat jedoch eine geringere Hemmwirkung auf andere Enzyme dieses Systems im Vergleich zu anderen SSRIs, was bedeutet, dass es weniger wahrscheinlich ist, dass es mit anderen gleichzeitig eingenommenen Medikamenten wechselwirkt.
  • Dies macht Escitalopram zu einer sichereren Wahl für Patienten, die andere Medikamente einnehmen müssen, die ebenfalls durch diese Enzyme metabolisiert werden.

Gute und schnelle Wirkung von Escitaloprame

  • Escitalopram hat in Studien eine hohe Wirksamkeit bei der Behandlung von Depressionen und Angststörungen gezeigt und ist oft schneller wirksam als einige andere Antidepressiva. Die Patienten zeigen oft innerhalb von 1-2 Wochen erste Verbesserungen, während andere Antidepressiva bis zu 4-6 Wochen benötigen können.

Das gute Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil von Escitalopram ergibt sich aus seiner hohen Selektivität für den Serotonintransporter, der geringen Affinität zu anderen Rezeptoren, seiner metabolischen Eigenschaften und seiner generellen guten Verträglichkeit. Diese Eigenschaften machen es zu einer bevorzugten Wahl bei der Behandlung von Depressionen und Angststörungen.

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